Gedichte
Beifahrer des Lebens

Gewiss!
Noch biete ich
dem Leben
Brust und Stirn
wie ein Recke
in harter Rüstung,
der in wilder Schlacht
auch das eigene Blut
fließen sehen will.

In wüsten Gelagen
koste ich Sieg und Rausch,
Wein, als das Blut der Gefallenen,
bis sich die Stille
nicht mehr übertönen läßt
vom Gekreisch der Musikanten.

Dann fragt bang mein Herz,
was wird sein,
wenn die Komödianten
ihren letzten Scherz verbraucht
und mir mein Schwert
zur Krücke wird.

Was wird sein,
wenn ich zahnlos
von vergangenen Schlachten lalle,
abseits der Festtafel,
wo die harten Bissen gereicht werden
zu saurem Wein?

Darum härte dein Schwert
zur nächsten Schlacht,
geliebter Feind!
Damit du mich fällen magst
und mich vor dem Elend
eines mürben Frieden bewahrst!

Beifahrer des Lebens