Anekdoten
Anspruch und Wirklichkeit

Sabine, eine waschechte Eimsbüttler Deern (hat ihren Freischwimmer im Weiher gemacht),  studiert in Leipzig Dolmetscherin für Spanisch und Englisch. Sie hat jeweils ein Jahr in Amerika und in Spanien gelebt und spricht beide Sprachen fließend. Was bietet sich so mehr an, als mit diesen Kenntnissen auf Messen in Leipzig und Hamburg nebenbei zu jobben und sich so für das Studium ein wenig Geld zu verdienen. Spül-Hostess Die Verbindung zu einer Vermittlerfirma, die Messen mit flexiblem, mehrsprachigem Personal versorgt, ist im Internet rasch geknüpft. Auf dem Messe-Portal im Internet wird ein Profil von Sabine eingerichtet. Mit Foto, Körper- und Konfektionsgröße. Und dem wesentlichen Zusatz für Messen, ein echter Knaller: Englisch und Spanisch perfecto absoluto, Französisch einfache Konversation, Kleines Latinum. Kein Wunder also: Schon am nächsten Abend hat Sabine ihren Arbeitsvertrag für die INTERNORGA in Hamburg. Neben ihrem Arbeitsvertrag  wird auch ein Formular mit Anweisungen für alle Einzelheiten gemailt. Wie Sabine sich kleiden und schminken soll. Ein gewisser Lippenstift, die Wangen rouge, dezenter Lidschatten, dunkler Blazer, weiße Bluse, Pumps ohne Schnallen. Und Armbanduhr. Es gibt auch ein Einführungsseminar von 2 Stunden. Aufgebrezelt wie zum Casting für „Deutschland sucht das nächste Topmodell“ macht sich Sabine auf den Weg.

Als sie nach 3 Stunden wieder kommt, wartet der Rest der Familie gespannt auf die Neuigkeiten. Unsere Sabine als Hostess! Man sieht sie im Geiste schon als Simultan-Dolmetscherin zwischen spanischen Olivenbauern und amerikanischen Erdnuss-Farmern vermitteln. Oder doch noch eine Stufe höher bei ihrer Qualifikation? Schließlich hat die Deern  gerade ihr Vor-Diplom bestanden!  Mein Gott, - ist das Kind schlau!

Die Fakten:
Sabine wird in der Küche eingesetzt.
An der Spülmaschine.

Dort hat schon manche Karriere begonnen.
Wie man uns weismacht.

Ach, so: Sabine kann in Jeans kommen, Und Turnschuhe sind auch okay.
Claro!

© by Kajottel